
Schloss Burgpreppach, 2017

Für den wirtschaftlichen Wiederaufbau seiner Ländereien nach der Verwüstung durch den Dreißigjährigen Krieg erlaubte Ritterhauptmann Eitel Heinrich Fuchs von Bimbach die Ansiedlung jüdischer Bürger. Viele Würzburger Juden, die im Jahr 1642 endgültig aus der Stadt vertrieben wurden, zogen nach Burgpreppach. Die entstehende Gemeinde übertraf die Wünsche ihres Schirmherrn. In der Tat blühte sie auf. Mit Ausnahme eines Vorfalles offener Judenfeindlichkeit im Jahr 1699, die das ganze Land infiziert hatte, wuchs die Gemeinde weiter an, so dass die jüdische Bevölkerungszahl an ihrem Höhepunkt ein Drittel der Dorfbewohner ausmachte. Jüdische Bürger besaßen Häuser und Geschäfte, in denen christliche Mitbürger arbeiteten. Sie waren zudem auch in der Gemeindeverwaltung und in Vereinen vertreten. Schon im Jahr 1670 ließ sich ein renommierter Rabbi, Akiba Bär Simon, der selber (aus Wien) ausgewiesen worden war, in dem Dorf nieder, und im 18. und 19. Jahrhundert wurde Burgpreppach als ein Ort jüdischer Gelehrsamkeit bekannt.
Mit der Errichtung ihres eigenen Friedhofs im Jahr 1708 blieb es der Gemeinde erspart, die 16 km lange Reise nach Ebern zu unternehmen, um ihre Toten dort zu beerdigen. Die imposanten über das Areal verstreuten Grabsteine sind auf ihre Art ein Zeugnis der Stellung des Dorfes als Sitz eines Bezirksrabbinates und der 1766 gegründeten Talmud-Thora-Schule. Der Friedhof umfasst 2690 qm und liegt auf einer von Bäumen gesäumten Anhöhe. Heute sind noch 397 Grabsteine erhalten. Die ältesten noch lesbaren stammen aus den Jahren 1710 bis 1714. Die letze Beerdigung (für Jakob Hirschmann) fand im September 1939 statt.
Es ist NatFam e.V. Burgpreppach, einem heimatgeschichtlichen Verein, unter Leitung von Heidi Flachsenberger zu verdanken, dass die Judengeschichte von Burgpreppach aufgeschrieben und der Judenfriedhof dokumentiert wurde. Um die Pflege des Friedhofes kümmert sich die jüdische Kultusgemeinde München.
In an effort to revitalize the economic condition of his lands after the devastation of the Thirty Years War, Eitel Heinrich Fuchs von Bimbach allowed Jews to reside in Burgpreppach. His action coincided with the final expulsion of Jews from Wurzburg and many of them re-settled in the village. The nascent community more than fulfilled the ambitions of their patron. Indeed, it flourished. Apart from an outbreak of anti-Semitism, that blighted much of Germany in 1699, the Jewish citizens of Burgpreppach grew steadily in number. At its zenith, the community made up a third of the village population. Jewish citizens owned houses and maintained businesses that offered employment to their Christian neighbors. They were represented in village administration and organizations. Already in 1670, a well-known rabbi, Akiba Baer Simon, who had been among those expelled that year from Vienna, lived in the village, and by the 18th century, Burgpreppach had become an influential place for Jewish learning.
With the establishment of its own burial ground in 1708, the community no longer had to make the 16 km trip to Ebern to bury their dead. Impressive gravestones dot the cemetery and testify to the standing of the village as the seat of a district rabbi and the home of a Talmud Torah School (founded in 1766.) The 2690 qm cemetery lies on a hill, surrounded by trees. Today, 397 gravestones still exist. The oldest, still readable ones were erected between 1710 and 1714. The last burial (for Jakob Hirschmann) took place in September 25, 1939.
Thanks to the dedication of the local historical society, NatFam e.V. (Nature and Family Society), under the leadership of Heidi Flachsenburger, the cemetery is well preserved and the story of its Jewish citizens documented. The Jewish Community of Munich sees to it that the cemetery is well maintained.

Burgpreppach, 2017