
Der jüdische Friedhof Külsheim wird erstmals 1658 schriftlich erwähnt, aber sein Entstehen reicht möglicherweise zur vorherigen Jahrhundertwende zurück. Vielleicht wurde das Areal sogar schon von der mittelalterlichen Gemeinde benutzt, bevor sie in der Mitte des 14. Jahrhunderts aus der Stadt vertrieben wurde. Umliegende Gemeinden in Gissigheim, Königheim, Tauberbischofsheim, Hochhausen und Hardheim, begruben hier ihre Toten. Um 1700 bildete sich wieder eine Jüdische Gemeinde in Külsheim. Im Lauf der Zeit konnte sie eine Synagoge bauen und eine Schule und Mikwe einrichten. Einhundertfünfzig Jahre später zwang Platzmangel die angrenzenden Gemeinschaften ihre eigenen Friedhöfe zu gründen und ab 1875 stand der Külsheimer Friedhof nur den ansässigen Gemeindemitgliedern zur Verfügung.
Die letzte Bestattung war für Abraham Hahn und fand im Jahr 1938 statt. Während der Nazizeit wurde der Friedhof beschädigt und Grabsteine häufig als Baumaterial zweckentfremdet. Nach dem Krieg wurde er bis in die 90iger Jahre vernachlässigt. Das änderte sich, als die Stadt ihr 700 jähriges Jubiläum feierte. Im Jahr 2018 wurde ein kleines Mahnmal neben dem Eingang eingeweiht. Es ist den 13 Bewohnern gewidmet, die im Oktober 1940 nach Gurs deportiert wurden. Heute stehen noch über 900 Grabsteine auf dem 59,77 grossen Hektar Areal, Zeugen des bescheidenen Lebens der Bürger, die größtenteils einfache Händler waren. Mehr als ein paar der Grabsteine sind mit Mohnkapseln verziert und spiegeln damit die Blüten der umliegenden Landschaft wider.
The first historical mention of a Jewish cemetery in Külsheim occurs in 1658, but its existence may extend as far back as the turn of the century. The area may even have been used by the medieval community, who had been driven out of the city in the mid 14th century. Surrounding communities in Gissgheim, Königheim, Tauberbischofsheim, Hochhausen and Hardheim buried their dead here. Around 1700, a Jewish community in Külsheim began to re-establish itself. In time they were able to found a synagogue, a school and a mikveh. One hundred fifty years later, limited space forced the surrounding communities to establish their own cemeteries. In 1875, the cemetery was closed to all but members of the Külsheim community.
The last interment was for Abraham Hahn in 1938. During the Nazi era the cemetery suffered damage and gravestones were used as building material. After the war, the cemetery lay more or less neglected until the 1990s, when the city celebrated its 700th anniversary. In 2018 a small metal and wood monument to the 13 residents who were deported to Gurs in October 1940, was erected near the entrance. Today, more than nine hundred gravestones still stand in the almost 1.5 acre tract, witness to the modest lives of people who, for the most part, were simple tradesmen. More than a few of the gravestones are ornamented with the seedpods of poppies, mirroring the blossoms that dot the surrounding landscape.

Poppies, 2019